Kurz vor dem alljährlichen Sommerurlaub holt uns die Erschöpfung ein: Wir schieben eine Bugwelle an Arbeit vor uns her, von der wir meinen, sie unbedingt noch vor Urlaubsbeginn erledigen zu müssen. Hektisch erledigen wir dies und das. Und sehnsüchtig wünschen wir uns mehr Gelassenheit.
Thomas Strässle führt in seinem schmalen, aber bewegenden Büchlein “Gelassenheit. Über eine andere Haltung zur Welt” (das glücklicherweise kein Ratgeber sein will und es auch nicht ist) Gelassenheit als einen Sehnsuchtsbegriff der Moderne vor.
“Wovon lassen wir, wenn wir gelassen sind? Anders herum gefragt: Was lässt uns?” (S. 16). Die Lektüre regt an, unsere persönlichen Antworten auf diese Fragen zu erforschen. Beim Lesen stellt sich bei mir ein Gefühl der Gelassenheit ein: “Die Selbstbestimmung des Menschen besteht weniger darin, dass er tun kann, was er will, als vielmehr darin, dass er lassen kann, was er nicht will” (S. 20).
Eine Lektüre, die tief gehen kann, und die die Kraft hat, den Leser zu verwandeln. Es sei Ihnen als Urlaubslektüre ans Herz und in Ihren Koffer gelegt.